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Magen- und Darmbeschwerden unterschiedlicher Ausprägung sind die häufigsten Erkrankungen in tropischen Ländern. Die Gründe sind sowohl in den lokalen hygienischen Bedingungen, aber auch in dem Verhalten der Reisenden zu suchen. So führt hastiges Trinken kalter Getränke, der heroische Selbstversuch der Verträglichkeit einheimischer Gerichte, aber auch nur der Klimawechsel zu Durchfällen und seltener auch zu Verstopfungen. Zudem unterscheiden sich viele Speisen in der Zusammensetzung (Gewürze, Fett etc.) und Zubereitungsweise von den heimatlichen Gewohnheiten.Die beste Schutzmaßnahme ist die sorgfältige Auswahl der Speisen und Getränke. Nicht alles, was appetitlich aussieht, muss bekömmlich sein. Besonders Geschäftsleute informieren sich seltener über die hygienischen Bedingungen des Ziellandes und verfallen dem Irrtum, ein 5-Sternehotel müsse zwangsläufig einen höheren Hygienestandard haben als Touristenhotel. Selbst kohlensäurearmes Wasser und Fruchtsäfte in verschlossenen Flaschen sind nicht von vorne herein unbedenklich. Hier sollte man den verschlossenen Flaschen großer, renommierter Firmen den Vorzug geben. Man kann also nicht immer das essen (oder trinken), was man will, dann essen, wann man will und dort essen, wo man will. Meiden sollte man nichtpasteurisierte Milch, Salate, insbesondere Kopfsalate, und ungekochte Speisen, mit Ausnahme von Früchten und Gemüse, die geschält werden können. Trotzdem sollte Obst und Gemüse vorher gewaschen werden, am besten in schwacher (leicht rosafarbiger) Kaliumpermanganatlösung. Bei gekochten Speisen sollte man sicher sein, dass sie frisch gekocht und durchgegart sind. Gekochte Speisen, die bei Raumtemperatur einige Stunden gestanden haben, bilden eine sehr häufige Infektionsquelle, wie übrigens auch Speiseeis. Bestimmte Fischarten und Schalentiere bilden trotz Kochens Giftstoffe, die zu Erkrankungen führen können! Wasser sollte grundsätzlich abgekocht (20 min.!), gechlort und/oder gefiltert sein. Heißer Kaffee und Tee sind also relativ risikolose Getränke, das gleiche gilt für Bier und Wein. In engen Grenzen bietet die Magensäure Schutz vor Infektionen. Personen mit krankheitsbedingt geringer Magensäurebildung sind anfälliger für Magen-Darm-Beschwerden. Können daher alle vorgenannten Maßnahmen nicht eingehalten werden, sollte man nur kleine Mengen zu sich nehmen und eher eine gewisse Minderernährung in Kauf nehmen. |
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